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News |07.03.2025

Hamburg-Standard: Wegbereiter für kosteneffizientes Bauen

Hamburg setzt mit dem neuen Hamburg-Standard einen bedeutenden Impuls im Wohnungsbau. Das innovative Konzept verbindet bedarfsgerechtere Standards, optimierte Planungsprozesse sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren, um Baukosten deutlich zu senken, den Wohnungsbau anzukurbeln und eine neue Baukultur zu ermöglichen. Und das alles ohne Einbußen auf Qualität und Nachhaltigkeit.

Das Pilotprojekt „Wilhelmsburger Rathausviertel“ soll als Testfeld für die neuen Verfahren und Abläufe fungieren, um in der bundesweiten Stadtentwicklung neue Maßstäbe zu setzen. Hier wird der Hamburg-Standard unter realen Bedingungen erprobt. Mit standardisierten Prozessen und modernen Baumethoden sollen auf einem rd. 32 Hektar großem Areal etwa 1.900 Wohneinheiten und diverse soziale Einrichtungen geschaffen werden. Die Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) erklärte bei der Vorstellung des Hamburg-Standards, dass Einsparpotentiale von bis zu 2.000 €/m² Wohnfläche brutto erarbeitet wurden. Diese setzen sich aus vielen kleinen Einzelmaßnahmen zusammen, die sich wie folgt aufteilen:
- bis zu 600 €/m² Wohnfläche brutto durch vereinfachte Standards
- bis zu 1.000 €/m² Wohnfläche brutto durch den Verzicht auf ausgewählte technische und bauliche Elemente
- bis zu 400 €/m² Wohnfläche brutto durch optimierte Planungs- und Genehmigungsprozesse
Die enge Kooperation zwischen Stadtplanern, Bauunternehmen und Behörden bildet dabei das Fundament für die Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung des Projekts. Durch den Hamburg-Standard sollen nicht nur Abläufe vereinfacht, sondern auch Ressourcen effizienter eingesetzt werden, was ein weiterer entscheidender Schritt zur nachhaltigen Stadtentwicklung ist. In zwei Arbeitskreisen konnten 39 Vereinfachungsmöglichkeiten für ein wirtschaftlicheres Bauen identifiziert werden. Darunter befinden sich unter anderem auch die Anpassung von Förderrichtlinien, beispielweise energetisch nicht mehr zu investieren als das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorschreibt oder den Verzicht auf ausgewählte technische und bauliche Anforderungen im Bereich der Untergeschosse, bei Freisitzen sowie der Fassaden- und Außenanlagengestaltung. Die finanzielle Entlastung eröffnet zudem neue Perspektiven für den sozialen Wohnungsbau und stellt einen wichtigen Baustein in Hamburgs Strategie gegen die Wohnungsknappheit dar.

Der Hamburg-Standard markiert einen zukunftsweisenden Schritt in der Neuerung der Baukultur. Erfahrungen aus dem Pilotprojekt im „Wilhelmsburger Rathausviertel“, sich daraus ergebende Kostenvorteile und weitere mögliche Optimierungen könnten weitreichende Impulse für die zukünftige Stadtentwicklung im bundesweiten Bauwesen geben.

Quellen:

https://www.bezahlbarbauen.hamburg/der-hamburg-standard/umsetzung-und-ausblick/pilotprojekt-das-wilhelmsburger-rathausviertel
https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/behoerde-fuer-stadtentwicklung-und-wohnen/aktuelles/pressemeldungen/ueber-ein-drittel-weniger-kosten-durch-neuen-hamburg-standard-moeglich-1019228

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-Standard-Neues-Konzept-soll-Baukosten-reduzieren%2Cwohnraum248.html

Baukosten senken – Potenziale nutzen: ein Drittel Einsparung möglich

Autoren: Dominik Hack, Jessica Cremer
Foto: Lothar Strottmann-Ujj